28. Februar 2023

Wie Aromapflege die Mobilisierung unterstützen kann

Leben ist Bewegung. Sie ist Ausdruck von Lebensfreude und Leichtigkeit. Selbst im Schlaf bewegen wir uns. Kinder haben von Natur aus einen starken Bewegungsdrang und nutzen jede Gelegenheit, aktiv zu sein – und schulen damit ganz nebenbei ihre feinmotorischen Fähigkeiten. Wenn wir uns bewegen, schüttet der Körper sogenannte Glückshormone aus. Vor allem Bewegung an der frischen Luft regt zudem die Durchblutung an, aktiviert den Stoffwechsel und beschleunigt die Fettverbrennung. Auch Herz und Kreislauf profitieren von der erhöhten Sauerstoffzufuhr.

Was für Gesunde eine Selbstverständlichkeit ist – aus dem Bett aufstehen, herumlaufen, sich etwas holen – ist für alte und kranke Menschen oft ein Kraftakt oder gar nicht möglich, weil sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Unter Mobilität wird in der Pflege die Fähigkeit verstanden, sich über kurze Strecken selbstständig (ggf. auch unter Nutzung von Hilfsmitteln) fortzubewegen oder einen Lagewechsel des Körpers durchzuführen. Vollständige Immobilität bezeichnet man auch als Bettlägerigkeit. Ursachen für eine eingeschränkte Mobilität sind meist Erkrankungen oder Behinderungen. Sie kann aber auch eine Folge des natürlichen Alterungsprozesses sein.

Mobilisation tut nicht nur dem Körper gut

Aromapflege Mobilisation

Mit mobilisierenden Maßnahmen wird die Fähigkeit zur Eigenbewegung erhalten und gezielt gefördert. Abhängig vom Zustand eines Patienten kann dieser eine effektive Mobilisation nach Anleitung entweder selbst durchführen oder benötigt dazu die Unterstützung einer Fachkraft. In der Pflege findet Mobilisation meist als Bewegung des Patienten im oder aus dem Bett statt.

Neben dem Erhalt und der Förderung der Selbstständigkeit stärkt Mobilisation im Idealfall auch das Selbstwertgefühl der Patienten. Außerdem sollen Sekundärerkrankungen wie Pneumonien (Lungenentzündungen), Dekubitus (Druckgeschwür) oder Gelenkkontrakturen vermieden werden. Mobilisierende Übungen im Pflegebereich werden daher häufig auch als Kontrakturenprophylaxe bezeichnet.

Mobilisierende Übungen lassen sich gut in pflegerische Tätigkeiten wie die Körperpflege oder Positionierungsmaßnahmen integrieren. So ist das passive Bewegen von Armen und Beinen ebenso wie die Unterstützung des Patienten beim selbstständigen Zähneputzen oder Haarekämmen eine gute Möglichkeit, die Beweglichkeit der Gelenke zu beurteilen und zu fördern.

Pflanzenöle können die Mobilisation sinnvoll ergänzen

Kommen dabei wertvolle Basisöle zum Einsatz, wird während der Mobilisierung nicht nur die Haut gepflegt, sondern auch die Muskulatur gelockert. Besonders beliebt ist beispielsweise Johanniskrautöl bio. Es gilt als Öl, das „in die Tiefe geht“, als Lichtbringer und guter Helfer bei Nervenleiden und Schmerzen. Optimieren lässt sich die Wirkung der kostbaren Pflanzenöle durch ätherische Öle, die beispielsweise die Durchblutung des Gewebes fördern – so wie Rosmarin Campher bio, Cajeput Extra oder Wintergrün bio, die in der Fachliteratur als entzündungshemmend und schmerzmindernd beschrieben werden.

Als wohltuende und belebende Körperölmischung zur Kontrakturenprophylaxe ist die folgende aus dem Fachbuch „Waldmedizin“ (von Anusati Thumm & Maria M. Kettenring, Joy-Verlag 2018) gut geeignet:

Körperöl „Fit und Beweglich“
50 ml Sesamöl bio
8 Tropfen Grapefruit bio
5 Tropfen Lärche bio
4 Tropfen Cajeput Extra

Ebenfalls aus dem erwähnten Buch stammt diese wärmende und durchblutungsfördernde Mischung:

Wärmendes Gelenk- und Muskelöl
25 ml Johanniskrautöl bio
15 ml Jojobaöl bio
6 Tropfen Latschenkiefer bio
6 Tropfen Grapefruit bio
3 Tropfen Rosmarin Campher bio

Trägeröle und ätherische Öle in ein Braunglasfläschchen geben. Mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen auftragen.

Als gebrauchsfertige Mischungen steht neben dem Muskel und Gelenk Massage Öl bio aus der Aromapflege für den klinischen Bereich auch das Atmung Aktiv Öl bio zur Verfügung. Dieses sorgt nicht nur für eine vertiefte Atmung und beugt damit Pneumonien vor, sondern kann durch seine belebend wirkenden Inhaltsstoffe wie Rosmarin auch aktivieren und damit die Mobilisation erleichtern.

Aromapflege Mobilisation

Patienten, die dauerhaft auf Pflege angewiesen sind, haben ein erhöhtes Risiko für Mobilitätseinbußen. Sie sollten dementsprechend mit Bewegungsübungen gefördert werden.

Abhängig vom Grad der Mobilität oder Immobilität eines Menschen kann das beispielsweise eine regelmäßige Positionsveränderung im Bett oder die unterstützte Mobilisation aus dem Bett in den Stand sein.

Bewegungsübungen, die für alle geeignet sind, gibt es dabei nicht. Die Intervention muss sich immer an den individuellen Ressourcen des Patienten orientieren. Die entsprechende Einschätzung setzt Fachwissen voraus.

Die Inhalte der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger können durch das Erlernen verschiedener Bewegungskonzepte wie der Kinästhetik vertieft werden. Auf Schulungen kann man etwa eigene Ressourcen zur Mobilisation kennenlernen und an kindliche Bewegungsabläufe anknüpfen.

Mobilisierung nach dem Bobath-Konzept

Ein bekanntes Bewegungskonzept ist Bobath. Es geht auf die Physiotherapeutin Berta Bobath und ihren Ehemann, den Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath, zurück und wurde ab den 40-er Jahren entwickelt. Das Konzept basiert auf neurophysiologischen und entwicklungsneurologischen Grundlagen und orientiert sich stark an den Ressourcen des Patienten. Es ist speziell für Patienten mit neurologischen Erkrankungen, etwa einer Hemiplegie (Halbseitenlähmung), entwickelt worden.

Dem Bobath-Konzept zufolge soll die gelähmte Körperhälfte während alltäglicher Tätigkeiten bewusst in die Bewegungsabläufe einbezogen werden, um sie so vermehrt in das Körperschema des Patienten zu integrieren. Eine Kompensation durch die gesunde Körperhälfte soll explizit vermieden werden. Stattdessen lernen die Patienten verloren gegangene Fähigkeiten wieder.

Dem liegt die Idee der neuronalen Plastizität zugrunde, also der Fähigkeit des Gehirns, sich an neue Bedingungen anzupassen und lebenslang Neues zu lernen. Stellt sich der gewünschte Erfolg nicht ein, so lassen sich doch Kontrakturen, Spastiken und ein Verlust weiterer Fähigkeiten der betroffenen Seite verhindern.

Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache: Ich habe mich sehr gefreut, zum neuen Jahr die Redaktion der Aromapflege-News zu übernehmen. Ich bin ausgebildete Krankenschwester und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Außerdem verwende ich nicht nur selbst seit vielen Jahren mit großer Freude und Überzeugung naturreine ätherische Öle, fette Pflanzenöle und Hydrolate, sondern berate mit großer Leidenschaft Menschen, die sich und andere pflegen – sei es im professionellen oder häuslichen Umfeld.

Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich gerne unter:

E-Mail: aromaberatung@primaveralife.com
Telefon: 08366-8988-878


Liebe Grüße
Eure

Ursula Damith


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