29. Juli 2022

Aromatherapie hilft bei Long COVID

Ätherische Öle können Patient*innen, die nach einer akuten Corona-Infektion unter Langzeitfolgen, also Long- oder Post COVID leiden, helfen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus den USA. In der nach wissenschaftlichen Standards durchgeführten Untersuchung kam eine Mischung der ätherischen Öle Thymian, Orange, Nelke und Weihrauch zum Einsatz.

Die Studie wurde Ende 2021 von Wissenschaftlern des Franklin Health Research Centers in Tennessee/USA nach wissenschaftlichem Goldstandard durchgeführt, also randomisiert, Placebo-kontrolliert und im Doppelblind-Verfahren. Teilgenommen haben 40 gesunde Frauen. Diese hatten die akute COVID-Infektion zwar überstanden, litten mehr als fünf Monate nach der Genesung aber immer noch an ausgeprägtem Energiemangel, einer sogenannten Fatigue (frz. für Müdigkeit, Erschöpfung).

Während die Aromatherapie-Gruppe im Rahmen der Studie eine Mischung der ätherischen Öle Thymian, Orange, Nelke und Weihrauch zur Inhalation erhielt, bekam die Kontrollgruppe ein geruchloses Öl auf Kokosbasis. Beide Gruppen inhalierten das zugewiesene Produkt zweimal täglich an vierzehn aufeinanderfolgenden Tagen. Die Müdigkeitswerte wurden mithilfe des Multidimensionalen Inventars der Müdigkeitssymptome (MFSI) gemessen.

Wie die Wissenschaftler in ihrer Zusammenfassung schreiben, belegt die Studie, dass die Inhalation der beschriebenen ätherischen Ölmischung zweimal täglich über einen Zeitraum von 14 Tagen zu einer erheblichen Verbesserung des Energieniveaus der Patientinnen führt. Verbesserungen seien insbesondere in Bezug auf die allgemeine und mentale Müdigkeit zu verzeichnen, außerdem waren die Aromatherapie-Probandinnen vitaler und verspürten eine deutlich höhere Lebensqualität.

Quelle: sciencedirect.com


Aromatherapie bei Erschöpfung

 
Studie bestätigt praktische Erfahrungen in der Onkologie

Anusati Thumm, international tätige Seminarleiterin bei PRIMAVERA bestätigt: „Die Erkenntnisse der Studie decken sich mit unseren jahrelangen Erfahrungen beim Einsatz ätherischer Öle bei Krebspatientinnen, die unter Fatigue leiden“.

Fatigue ist eine Form von Erschöpfung, die mit starker Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Benommenheit und Konzentrationsschwäche einhergeht. Vor allem krebskranke Menschen leiden häufig unter Fatigue.

„Die aktuelle Studie ist für uns besonders wertvoll, weil sie unser in der Praxis gesammeltes Wissen um wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Wirksamkeit aromatherapeutischer Interventionen bei Beschwerden wie Müdigkeit, kognitiven Beeinträchtigungen und Konzentrationsproblemen erweitert“, so Thumm weiter.

Nicht zu vernachlässigen ist dabei nach Thumms Worten auch der psychologische Effekt aromatherapeutischer Anwendungen: „Onkologische Patientinnen profitieren bereits davon, sich mit den duftenden Pflanzenwirkstoffen beschäftigen zu können. Dadurch lässt sich beispielsweise ihr Tag gut strukturieren.“

So sorge eine morgendliche Waschung mit Rosmarin cineol für Belebung, während sich abends mit einer Lavendeleinreibung eine wohltuende Entspannung einstelle und die Psyche gestärkt werde. Für eine belebende Atmosphäre zuhause empfiehlt Anusati Thumm im Anschluss einige Ideen aus der Aromatherapie.

 
Rezepte

Arbeitsduft für das Kinderzimmer und das Homeoffice
5 Tropfen Zitrone bio
2 Tropfen Fichtennadel sibirisch

Mischung in der Duftlampe vernebeln.

 

Körperöl „Schützende Hülle"
50 ml Basisöl, z.Bsp. Mandelöl bio
5 Tropfen Melisse bio 30%
3 Tropfen Majoran bio

Die ätherischen Öle und das Mandelöl mischen und das krautig-warm duftende Öl in der Herz- oder Bauchgegend auftragen.

 

Raumduft „Sunny Day"
10 Tropfen Ginster Absolue 15%
5 Tropfen Bergamotte bio 30%
3 Tropfen Mandarine rot bio

Mischung in der Duftlampe vernebeln.

 
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