27. September 2022

Aromatherapie bei Gürtelrose

Rund 98 Prozent aller Erwachsenen tragen angeblich das Varizella zoster-Virus in sich, ein Herpes zugerechnetes Virus. Bei der Erstinfektion löst es Windpocken aus, bei einer erneuten Infektion Gürtelrose. Wer älter als 50 Jahre und an Corona erkrankt ist, hat eine um 15 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, an Gürtelrose zu erkranken – auch Booster-Impfungen werden inzwischen vermehrt mit dem Risiko einer Herpes zoster-Erkrankung in Zusammenhang gebracht.

Wer die schulmedizinische Behandlung naturheilkundlich unterstützen möchte, findet in naturreinen ätherischen Ölen verlässliche Begleiter. Sie können die mit einer Gürtelrose verbundenen Schmerzen lindern und den Heilungsprozess auf natürliche Weise verbessern.

 

„Verschiedene Studien belegen, dass ätherische Öle bei Herpes simplex, einer verwandten Virenart, sehr gut wirksam sind. Das legt den Schluss nahe, dass sie auch bei einer Herpes zoster-Erkrankung dazu beitragen können, die Beschwerden zu lindern und den Genesungsprozess zu beschleunigen.“
Anusati Thumm, PRIMAVERA Kompetenz-Team, international tätige Seminarleiterin und Buchautorin

 

Bei Herpes zoster – auch Gürtelrose-, Kopf- oder Gesichtsrose genannt – handelt es sich um eine erneute Infektion mit dem Varizella zoster-Virus, einem Virus aus der Familie der Herpesviren, das bei erster Infektion Windpocken auslösen soll. Nach überstandener Windpockeninfektion bleiben die Viren angeblich ein Leben lang im Körper und überdauern in den Nervenwurzeln des Rückenmarks und den Hirnnerven. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem soll das Virus auch bei starkem Stress oder nach starker UV-Bestrahlung jederzeit wieder aktiv werden können. Dann kommt es nicht zu einem erneuten Windpockenausbruch, sondern zu einer Gürtelrose. Es können also nur Menschen, die schon einmal in ihrem Leben an Windpocken erkrankt sind, eine Gürtelrose bekommen.

 
Symptome der Gürtelrose

Erste Anzeichen einer Gürtelrose sind Abgeschlagenheit, leichtes Fieber sowie einseitige, zum Teil brennende Schmerzen im betroffenen Hautgebiet. Meist sind der Rücken oder der Brustbereich betroffen und die Symptome auf eine Körperhälfte beschränkt.

Auch das Gesicht oder der Kopf können befallen sein, die Folge sind Sehstörungen oder Gesichtslähmungen. Üblicherweise bilden sich schmerzhafte, flüssigkeitsgefüllte Bläschen im Bereich der befallenen Nervenstränge. In dieser Zeit gilt der Patient als ansteckend.

Nach einigen Tagen platzen die Bläschen auf und es kommt zu Verkrustungen, die sich vernarben oder verfärben können. Die Rückbildung der Symptome kann bis zu einem Monat lang dauern.

Durch die akute Nervenentzündung kann die Erkrankung starke Schmerzen verursachen, die chronisch werden. Das Risiko dieser sogenannten Postzoster-Neuralgie nimmt mit dem Alter zu.

 
Antivirale, schmerzlindernde und hautregenerierende Öle lindern die Beschwerden

Ätherische Öle können dabei helfen, die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen. Dazu sollte möglichst früh mit einer Anwendung begonnen werden.

Besonders geeignet sind entzündungshemmend, antiviral, schmerzlindernd und hautregenerierend wirkende Öle. Als antiviral wirksam und hautfreundlich gelten unter anderem Ravintsara, Melisse, Rosengeranie, Lorbeer, Niauli, Palmarosa, Teebaum und Rose. Für ihre analgetische Wirkung bekannt und in Mischungen zur Behandlung von Herpes zoster gerne genutzt werden auch Nelkenknospe, Lavendel und Cajeput.

Als Grundlage für Mischungen wird meist Johanniskrautöl verwendet, weil es bei Nervenschmerzen besonders hilfreich ist und zudem sehr hautregenerierend und entzündungshemmend wirkt. Wie experimentelle Untersuchungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, liegt das vor allem am enthaltenen Hyperforin, das ausgeprägte entzündungshemmende Eigenschaften hat. Außerdem unterstützt es die Ausbildung einer intakten Hautbarriere.

Im Fachbuch der Aromatherapie von Ruth von Braunschweig und Monika Werner finden sich zwei Grundmischungen, die entweder in 100 ml Rosenhydrolat gegeben und aufgesprüht werden können (gerade wenn der erkrankte Hautbereich stark empfindlich auf Berührung reagiert) oder in 100 ml Johanniskrautöl zum Auftragen gedacht sind:

 

Herpes zoster-Mischung (v. Braunschweig / Werner):

100 ml Rosenwasser bio oder 100 ml Johanniskrautöl bio als Basis für die beiden folgenden Mischungen:

Erste Mischung
5 Tropfen Teebaum bio
5 Tropfen Lavendel fein bio
5 Tropfen Rosengeranie bio
3 Tropfen Kamille römisch bio
1 Tropfen Melisse bio

 

Alternative Mischung

5 Tropfen Cajeput extra
5 Tropfen Rosengeranie bio
5 Tropfen Manuka
5 Tropfen Ravintsara bio

Eine der Mischungen im Akutfall in 100 ml Rosenwasser bio geben und mit einem Zerstäuber mehrmals täglich auf den befallenen Bereich sprühen. Zur Nachsorge, also sobald die Beschwerden abgeklungen sind, kann eine der Mischungen in 100 ml Johanniskrautöl bio gegeben und noch für mindestens acht Tage einmal täglich sanft eingerieben werden.

 

Schüttelemulsion bei Herpes zoster (Anusati Thumm)

50 ml Johanniskrautöl bio
50 ml Rosenwasser bio
5 Tropfen Cajeput extra
3 Tropfen Rosengeranie bio
1 Tropfen Nelkenknospe bio
5 Tropfen Lavendel fein bio
5 Tropfen Ravintsara bio
1-2 Tropfen Melisse bio

Ein- bis dreimal täglich anwenden. Vor Gebrauch immer gut aufschütteln und auf eine feine Vernebelung achten. Nach dem Auftragen können kurzzeitig Juckreiz und Missempfindungen auftreten. Danach beruhigen sich alle Beschwerden inklusive der Schmerzempfindung.

 
Das Immunsystem stärken

An Herpes zoster erkrankte Menschen sollten unbedingt ihr Immunsystem stärken. Dazu kann beispielsweise Schwarzkümmelöl eingenommen werden. Es hat immunregulatorische Eigenschaften. Weitere Möglichkeiten zur Stärkung des Abwehrsystems sind morgendliches Ölziehen oder Wechselduschen und Kneipp- Anwendungen.

Auch eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Schlaf, regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen und gesunden Ernährung sind für die Genesung entscheidend.

Weil Stress und Überlastung ebenfalls als Auslöser der Erkrankung gelten, sind auch Entspannung und Entschleunigung wichtig. Hier bietet die Aromatherapie mit ausgleichenden Duftmischungen für die Duftlampe, entspannenden Bädern oder Massage- und Körperpflegemischungen viele Möglichkeiten. Als Fertigprodukte bieten sich der Stressfrei Duft Roll-On bio, die Ganz entspannt Duftmischung oder das Beruhigende Körperöl Bio Lavendel & Bio Vanille an.

 
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